RAID - einfach. erklärt.

Autor: Kavoja Team

Datum: 19.08.2019

Viele verstehen nur Bahnhof, wenn die IT anfängt zu erklären. Dabei entstehen oft Missverständnisse oder Fehlinterpretationen. Um dies zu vermeiden und damit auch Sie das Kauderwelsch verstehen, erklären wir es Ihnen einfach und verständlich in unserer Reihe „Einfach Erklärt“.

Was bedeutet RAID?

Raid ist die Abkürzung für „redundant array of independent disks“, oder in einfach ausgedrückt: „Anordnung von mehreren Permanent zu einem redundanten Verbund“. Ein klassisches Beispiel für solch ein System sind große und kleine Server mit mehreren verbundenen Festplatten.

Wofür wird RAID verwendet?

RAID wird meist dafür verwendet, eine bessere Leistung der einzelnen Speichermedien zu erreichen oder um Ausfälle einfacher und schneller beheben zu können. RAID ist dabei kein Ersatz für eine Sicherheitskopie der Daten. Um die genannten Effekte zu erreichen, gibt es verschiedene „Arten“ von RAID-Systemen, auch RAID-Level genannt. Dabei spielt es für die Funktionsweise erstmal keine Rolle, ob dafür ein Programm oder ein Bauteil verwendet wird. Welche Vor- und Nachteile jedoch Soft- und Hardeware haben, erläutern wir später noch genauer.

Welche RAID-Level gibt es und wie funktionieren diese?

Es gibt unzählige Arten von RAID-Systemen, deshalb möchten wir uns auf die gängigsten davon beschränken. Am Häufigsten findet man die Level 0, 1, 5 und 10.

RAID 0 - Das Aufteilen

Bei dieser Variante steht die Leistung im Vordergrund und es funktioniert nach einem einfachen Prinzip: „Mehr Arbeiter sind schneller als ein einzelner.“. Die Daten werden in kleinere Teile zerlegt und auf die vorhandenen Festplatten aufgeteilt. Dadurch können die Daten schneller gespeichert und abgerufen . Dabei entspricht der Speicherplatz der Summe aller Speichermedien.
Die Leistungssteigerung dieser Variante geht zu Lasten der Sicherheit, da im Gegensatz zu den folgenden Varianten, keine Sicherheitsfunktionen beinhaltet sind.

RAID 1 - Das Spiegeln

Bei dieser Form von RAID steht Sicherheit im Vordergrund. Das Prinzip hinter RAID 1 ist: „Doppelt hält besser.“ Deshalb bringt die klassisch implementierte Variante keine Vorteile bei der Leistung.
Hier werden die Daten immer verdoppelt und auf verschiedenen Speichern abgelegt. Dadurch verkraftet diese Form den Ausfall eines Speichermediums. Im Gegenzug entspricht der Speicherplatz nur der Hälfte der Gesamtkapazität der Speicher.

RAID 5 - Die Prüfsumme

Diese Variante ist eine Erweiterung des RAID 0. Es liefert eine bessere Leistung als ohne Speicherverbund und verkraftet den Ausfall eines Speichers. Um dies zu erreichen, werden Daten aufgeteilt und zusätzlich eine Summe errechnet, welche auch gespeichert wird. Beispielsweise wird bei der Datei 78 einmal die 7 auf Platte A und einmal die 8 auf Platte B gespeichert. Auf Platte C wird die Summe 15 gespeichet. Durch die Summe ist egal welcher Speicher ausfällt, das System kann sie rekonstruieren. Nachteil dabei ist, dass mindestens drei Speichermedien benötigt werden.

RAID 10 - Die Spiegelung der Aufteilung

Diese Form von RAID ist eine Kombination aus 0 und 1. Es kombiniert also die Vorteile der Leistung mit denen der Ausfallsicherheit. Dazu wird eine Datei erst auf verschiedene Datenzweige aufgeteilt und dann die Aufteilung gespiegelt. Entsprechend werden für diese Variante mindestens vier Speichermedien benötigt, wovon jedoch alle, bis auf eine pro Zweig, ausfallen können.

Hard- oder Software?

Es sollten sich vor der Umsetzung eines RAID-Systems Gedanken dazu gemacht werden, ob man RAID über Soft- oder Hardware realisieren möchte. Ist das System einmal umgesetzt, so ist der Wechsel zwischen den Systemen äußerst schwierig. Jedoch haben beide Möglichkeiten Vor- und Nachteile. Diese möchten wir Ihnen nun aufzeigen.Und egal, ob Sie sich für die Variante über Hardware oder Software entscheiden,  in jedem Falle empfehlen wir, dass die verwendeten Speichermedien baugleich sind. Sollten die Speichermedien nicht baugleich sein, so kann dies zu Problemen in der Kompatibilität führen.

Software

Nur eine Software für RAID zu benutzen, ist meist günstiger als die Umsetzung über Hardware. Zudem lässt sich ein Ausfall der Software meist leichter beheben.
Jedoch hat Software allein den Nachteil, dass diese die Bauteile, insbesondere den Prozessor und das Mainboard mehr beansprucht und sich so nur weniger Festplatten verwalten lassen.
Aus diesem Grund empfehlen wir den Einsatz von Software nur, wenn der Computer oder Server die entsprechende Leistung bereitstellen kann und die genannten Aspekte Berücksichtigung finden.

Hardware

Im Vergleich zur Software ist der Controller etwas teurer und es besteht das Risiko, dass auch dieser mal einen Defekt erleidet. Zudem sollte auch hier darauf geachtet werden, dass die Speichermedien einheitlich sind . Trotzdem lohnt er sich, da er die Serverleistung nicht so stark beansprucht und sich so auch mehr Festplatten verwalten lassen.
Deshalb empfehlen wir einen Controller als Bauteil immer dann, wenn mehrere Festplatten verwendet werden sollen oder es sich um stark genutzte Server handelt.

Unsere Empfehlung

Wenn Sie überlegen, sich ein RAID-System anzuschaffen, dann empfehlen wir Ihnen unseren Virus 1. In ihm ist standardmäßig ein RAID-Controller verbaut. Zudem bietet er Platz für bis zu zehn große Festplatten. Der verbaute Controller kann zusätzlich auch als Multiplizierungsweg genutzt werden, wodurch alle gängigen RAID-Level möglich sind und auch alle Festplatten an das RAID-System angeschlossen werden können.

Er ist der perfekte Einstieg für alle Unternehmen, die zwar wenig Budget, aber große Datenmengen haben.

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